Vanilla Golden Dreams
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Besuchshunde

Sommer 2013 AWO Altenheim Rödental

 

Ein Besuchsund ist ein ganz normaler Familienhund, der Spaß daran hat zu arbeiten und der gerne und freundlich auf andere Menschen zugeht. Im Team mit seinem vertrauten Menschen besucht er soziale Einrichtungen, Kindergärten, Schulen oder Heime. Die Aktivitäten eines Besuchshunde-Teams fallen unter den Begriff Tiergestützte Aktivität (AAA - animal assisted activity) und unterscheiden sich deutlich von der Arbeit eines Therapie Hundes.
Ein Besuchshund führt dennoch eine ähnliche Arbeit aus: er fördert die Motivation und Beweglichkeit vor allem älterer Menschen, hilft bei der Kontaktaufnahme zum Tier und zur Umwelt, er lockert auf, macht gesprächig und fördert soziale Fähigkeiten. Unsere Erfahrung zeigt, daß die Besuchten noch lange nach dem Ende des Besuchs von den Erlebnissen profitieren.
Vor allem in Kindergärten und Schulen werden Berührungsängste abgebaut und Grundsteine für das Verständnis für Andersartigkeit und die Bedürfnisse von Tieren gelegt. Nicht zuletzt bringen unsere Besuchshunde-Teams Freude und Unterhaltung.
Ein Besuch sollte immer für alle ein Gewinn sein, deshalb sind unsere Hunde immer freiwillig aktiv. Zwang oder Leistungsdruck gibt es bei einem Besuchshunde-Einsatz nicht, weder auf Seite der Teams noch auf der Seite der Besuchten.
Jeder Besuch hier ist eine neue Herausforderung und verlangt vollständige Aufmerksamkeit von den Hundeteams. Ob ein Bewohner positiv auf die Hunde anspricht oder nicht, hängt nicht davon ab, ob er früher selbst Hunde gehalten hat. Es gibt Menschen, die selbst Hunde hatten, aber heute keine mehr sehen möchten. Und es gibt welche, die nie engeren Kontakt zu Hunden pflegten, aber heute aufblühen, wenn man gemeinsam mit ihnen eine Runde spazieren geht.

Für die ehrenamtlichen Hundeführer ist diese Tätigkeit sehr anspruchsvoll. Sie tragen die Verantwortung dafür, Situationen zu schaffen, in denen die alten Menschen sich ebenso wohl fühlen wie die Hunde. Gerade Demenzerkrankte sind oft schwierig im Umgang. Das verlangt nicht nur eine Menge Fingerspitzengefühl, sondern auch ein gewisses Fachwissen und Kompetenz.

Deshalb bietet der Verein „Tiere helfen Menschen e.V." vielfältige Fortbildungen in den Bereichen Kynologie, Medizin und Validation für Besuchshundeteams an. Hier lernt man nicht nur vieles über das Verhalten und die Stresssignale der Hunde, sondern auch über den richtigen Umgang mit alten Menschen und schwerst Demenzkranken.

Nicht jeder Hund ist als Besuchshund geeignet

Die Fortbildungen sind unverzichtbar, um den Ehrenamtlichen Sicherheit in ihrer Tätigkeit zu geben. Leider gibt es keine allgemeinen Richtlinien oder eine einheitliche Ausbildung für Besuchshunde. Während die Heime früher eher wenig zugänglich für unsere Idee waren, möchten heute alle Besuchshunde haben und achten leider oft nicht auf die Eignung ihrer Teams.

Es wäre naiv zu glauben, die Tätigkeit der Besuchshunde-Teams sei eine unkomplizierte Freizeitbeschäftigung für jeden Hundehalter, der gerne einmal nette alte Leutchen erfreuen möchte. Die Besuchshundeteams werden sorgfältig ausgesucht. Der Hund muss über einen sicheren Gehorsam verfügen und dazu gelassen und kontaktfreudig sein, ohne dabei aber stürmisch oder aufdringlich zu werden. Ungewöhnliche Körperbewegungen, nicht alltägliche Verhaltensweisen und auch Gerüche dürfen den Hund nicht übermäßig irritieren, ablenken oder verunsichern.

Ungeeignete Hunde können schnell ernste Konfliktsituationen auslösen. Kleine oder hektische Hunde können von den Bewohnern übersehen werden, was schnell zu Stürzen führen kann. Auch kann es passieren, dass solche Hunde versehentlich angerempelt oder gequetscht werden und daraufhin die Zähne zeigen. Solche Situationen dürfen gar nicht erst entstehen, deshalb ist die Wahl des Hundes besonders wichtig.

Vorfreude auf die Vierbeiner meist riesig

Doch ihre Aufgabe lohnt sich, darin sind sich die Ehrenamtlichen einig. Viele Bewohner freuen sich schon lange im Voraus auf die Besuche der Hunde. Sie geben Ihnen die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen – zu dem Hund selbst ebenso wie zu anderen Menschen. Das Streicheln des Hundesfells wirkt entspannend und ist für viele demenzkranke Bewohner Anlass, für kurze Zeit ihre innere Welt zu verlassen und wieder am Leben teilzunehmen.

Auch die Hunde haben Freude an ihrer Arbeit

Dass auch die Hunde Freude an der Arbeit haben, davon sind alle Besuchshundeteams überzeugt. Die Vierbeiner freuen sich jedes Mal wie verrückt, wenn man ihnen sagt, wir gehen die alten Leute besuchen. Sie betrachten das als ihre Aufgabe, und ihnen begegnet ja hier auch nur Positives – sie werden gestreichelt, bekommen freundliche Worte und Leckerchen. Und sollten ihre Frauchen und Herrchen je den Eindruck bekommen, dass den Hunden ihre Arbeit keine Freude mehr bereitet, würden sie auch sofort aufhören. Denn: Das Wohl des Hundes steht an erster Stelle.

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Viel Spass !!

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© Ruth Schneider